9 Tipps für einen Lernplan

Autor:in
Philipp Sivris

Zu Beginn meiner Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung habe ich mich mit mehreren ehemaligen Prüfungskandidaten, die die Prüfung zum Steuerberater bereits erfolgreich abgelegt haben, zum Thema Lernen ausgetauscht. Die Herausforderung eines Lernplans ist meines Erachtens die Zeit, die man der Vorbereitung, neben der Arbeit widmen kann.

Was muss ich zeitlich neben der Arbeit noch zum Lernen zur Verfügung haben?

Anders als bei vielen anderen Prüfungen, wie z.B. an der Uni, wird die Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung meist neben einer Vollzeit-/Teilzeitbeschäftigung, die 30 bis 40 Stunden die Woche beträgt, ausgeführt. Diejenigen, die sich entschieden haben, 12 Monate vor der schriftlichen Prüfung mit dem Lernen zu beginnen, werden Anfang September die ersten Kurse besuchen. Meines Erachtens machen diese nur Sinn, wenn man 20 Stunden die Woche investieren kann. Die Kurse (inklusive Anfahrt) dauern ca. 10 Stunden pro Woche. Die Vor- und Nachbereitung mindestens genau so lange. Bei allen Befragten habe ich vernommen, dass eine Freistellung von 3-4 Monaten in Anspruch genommen wurde, um sich konzentriert auf die Prüfung vorzubereiten.

9 Tipps für einen effizienten Lernplan

Ein optimaler Lernplan zur Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung sollte gründlich strukturiert sein und verschiedene Aspekte berücksichtigen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Themen abgedeckt werden. Hier ist ein Vorschlag für einen solchen Lernplan:

1. Bestandsaufnahme und Zeitplanung:

  • Prüfungsstoff analysieren und eine Liste aller relevanten Themen erstellen
  • Realistische Ziele für die Vorbereitungszeit setzen und feste Planung erstellen

Hinweis: Dabei sollten auch alle anderen Verpflichtungen, wie z.B. Arbeit oder Studium berücksichtigt werden.

2. Aufteilung der Themen:

  • Prüfungsstoff in überschaubare Einheiten aufteilen, z.B. nach Gesetzesbereichen oder Steuerarten.
  • Priorisierung der Themen, basierend auf den eigenen Stärken und Schwächen.

Hinweis: Am besten startet man mit den schwierigeren Themen oder mit Themen, die noch neu sind. So läuft man später nicht in die “Zeitfalle”, in der man nicht mehr ausreichend Zeit für die schwierigeren oder neuen Themen hat.

3. Erstellung eines Zeitplans:

  • Detaillierten Zeitplan erstellen, der festlegt, wann jedes Thema bearbeitet werden soll.

Hinweis: Hier müssen auch Pufferzeiten für unvorhergesehene Ereignisse oder zusätzliche Wiederholungen eingeplant werden.

4. Aktive Lernmethoden nutzen:

  • Notizen machen und Zusammenfassungen erstellen, um das Gelernte zu strukturieren und zu verinnerlichen
  • Verschiedene Lernmethoden verwenden wie Lesen, Mitschreiben, Diskussionen und v.a. praktische Anwendung

Hinweis: Falls du es noch nicht weißt - finde möglichst schnell heraus, welcher Lerntyp du bist. Das wird dir vor allem bei den schweren Themen besonders helfen. Wenn Dir die Aufnahme durch z.B. Hören leichter fällt als Lesen: Nimm dir den Text, den du lernen musst, einfach als Tonspur auf. 

5. Regelmäßige Wiederholung:

  • Regelmäßige Wiederholungen einplanen, um sicherzustellen, dass das Gelernte langfristig auch verinnerlicht wird
  • Karteikarten oder andere Memorierungstechniken nutzen, um wichtige Fakten und Konzepte zu wiederholen

6. Übungsaufgaben und Prüfungssimulationen:

  • Regelmäßig Übungsaufgaben und Fallstudien lösen, um das Verständnis zu vertiefen und die eigenen Fähigkeiten zu testen
  • Prüfungssimulationen durchführen, um sich mit dem Prüfungsformat vertraut zu machen und die eigenen Zeitmanagement-Fähigkeiten zu verbessern

7. Feedback einholen und Anpassungen vornehmen:

  • Nach Möglichkeiten suchen, Feedback zu erhalten, z.B. durch Lerngruppen oder Prüfungsvorbereitungskurse
  • Lernplan entsprechend anpassen, wenn sich herausstellt, dass bestimmte Themenbereiche mehr Zeit oder Aufmerksamkeit erfordern als ursprünglich geplant.

8. Pausen und Ausgleich einplanen:

  • Nicht vergessen: Regelmäßige Pausen einzuplanen, um sich zu erholen und die geistige Gesundheit zu erhalten
  • Ausgleichsaktivitäten, wie Sport oder andere Hobbys, helfen dabei Stress abzubauen und die Motivation aufrechtzuerhalten

9. Kontinuierliche Selbstreflexion:

  • Regelmäßig den eigenen Lernfortschritt überprüfen und über die Lernstrategien und -ergebnisse reflektieren
  • Flexibel bleiben und bei Bedarf den Lernplan anpassen, um optimal auf die Prüfung vorbereitet zu sein

Zusammenfassend kommen alle ehemaligen Teilnehmer, mit denen ich gesprochen habe, zu folgendem Fazit: Indem ihr einen strukturierten und ausgewogenen Lernplan erstellt und euch konsequent daran haltet, könnt ihr eure Chancen deutlich erhöhen, die Steuerberaterprüfung erfolgreich zu bestehen! 

 

Philipp Sivris 

Teilnehmer an unseren Steuerberater Vorbereitungslehrgängen in Berlin. Er bereitet sich mit der Dr. BANNAS Kurs-Flatrate 30 auf das Steuerberater-Examen 2025/26 vor.