Finanzwirt vs. Diplom-Finanzwirt – Was ist der Unterschied?

Wenn es um die Karriere in der Finanzverwaltung geht, tauchen häufig die Begriffe Finanzwirt und Diplom-Finanzwirt auf. Doch worin unterscheiden sich die beiden Berufe eigentlich? Wir geben einen klaren Überblick.

Finanzwirt – Berufsausbildung im mittleren Dienst

Ein Finanzwirt absolviert eine Berufsausbildung im mittleren Dienst, meist direkt bei der Finanzverwaltung. Für den Einstieg in den Beruf als bzw. die Ausbildung zum Finanzwirt ist mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss Voraussetzung. Für die Ausbildung zum Finanzwirt gelten zudem Altersgrenzen, die aber pro Bundesland bzw. Finanzverwaltung variieren können.

Beamtenverhältnis: Die Ausbildung erfolgt im Beamtenverhältnis auf Probe, später besteht die Möglichkeit, in ein Beamtenverhältnis auf Lebenszeit übernommen zu werden.

Einsatzgebiete: Finanzwirte sind überwiegend im Finanzamt tätig. Typische Aufgaben sind die Bearbeitung von Steuererklärungen, die Beratung von Bürgern und die Verwaltung steuerlicher Vorgänge.

Karriere: Aufstiegsmöglichkeiten bestehen innerhalb des öffentlichen Dienstes, z. B. durch höhere Besoldungsgruppen oder spezielle Weiterbildungen. Mit dem Abschluss als Finanzwirt bringen Sie beste Voraussetzungen für den Weg zum Steuerberater-Titel mit.

Dauer: Die Ausbildung zum Finanzwirt dauert 2 Jahre.

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Diplom-Finanzwirt – Duales Studium im gehobenen Dienst

Ein Diplom-Finanzwirt absolviert ein duales Studium im gehobenen Dienst. Dabei kombiniert das Studium theoretische Hochschulinhalte mit praktischer Ausbildung in der Finanzverwaltung. Für das Studium zum Dipl. Finanzwirt müssen Sie mindestens über eine Fachhochschulreife oder eine Allgemeine Hochschulreife sowie einen passenden Notendurchschnitt vorweisen können. Für die Beruf des Diplom Finanzwirts gibt es, genau wie beim Finanzwirt, Altersgrenzen, die aber ebenfalls pro Bundesland bzw. Finanzverwaltung variieren können. Die Altersgrenzen liegen hier zudem meist etwas höher als beim Finanzwirt.

Beamtenverhältnis: Auch hier erfolgt die Einstellung zunächst auf Probe, mit Aussicht auf Lebenszeit.

Einsatzgebiete: Diplom-Finanzwirte arbeiten sowohl in der Finanzverwaltung als auch in der freien Wirtschaft. Typische Aufgaben sind beispielsweise Betriebsprüfungen, Sachgebietsleitungen oder komplexe Steuerfachfragen.

Karriere: Das duale Studium eröffnet vielfältige Karriereoptionen, von Führungsaufgaben bis hin zu spezialisierten Expertenrollen.

Dauer: Das Studium zum Dipl. Finanzwirt dauert 3 Jahre.

Zusammenfassung: Finanzwirt vs. Dipl.-Finanzwirt

Wer vor allem eine klassische Karriere im Finanzamt anstrebt, ist mit der Ausbildung zum Finanzwirt gut beraten. Wer dagegen mehr Abwechslung, höhere Verantwortung und Einsatzmöglichkeiten in der freien Wirtschaft sucht, sollte das duale Studium zum Diplom-Finanzwirt in Betracht ziehen. Ein weiterer, wichtiger Unterschied zwischen Finanzwirt und Dipl.-Finanzwirt liegt in der Besoldung: Während ein Finanzwirt in der Regel unter die Besoldungsgruppe A6-A9 fällt, wird ein Diplom-Finanzwirt in die Besoldungsgruppe A9-A13 eingestuft. Der Diplom Finanzwirt ist ein akademischer Grad, daher können Sie sich hiermit z. B. auch für Studiengänge wie den Master Taxation qualifizieren. Der Abschluss “Finanzwirt” ist hingegen kein akademischer Grad.


  

Ausbildung

Einsatz

Karriere

Besoldungsstufe

Finanzwirt

 Berufsausbildung im mittleren Dienst 

Beruf   
Vorwiegend Finanzamt 

Aufstieg im öffentlichen Dienst

A6 - A9

Diplom-Finanzwirt 

Duales Studium im gehobenen Dienst

Finanzverwaltung & freie Wirtschaft

Führungsaufgaben, spezialisierte Rollen

A9 - A13